Ein Lustspiel von Heinrich von Kleist

Es ist Gerichtstag heute und Dorfrichter Adam ist sichtlich ramponiert. Seinem Schreiber tischt er aus dem Stegreif eine Geschichte auf und glaubt, damit die Geschehnisse der Nacht und die Herkunft seiner Wunden vertuschen zu können. Aber nicht nur Adam ist gezeichnet, auch ein Krug ist zu Bruch gegangen und die Besitzerin klagt ihr Recht ein. Fortan ist Adam der Richter über eine Straftat, zu der er selbst am besten berichten könnte. Was sich genau in dunkler Nacht zugetragen hat, wissen nur er und Eve, die Tochter der Klägerin. Aber auch Ruprecht, der Verlobte von Eve, hat in der Nacht eine Entdeckung gemacht. Es geht nicht nur um einen zerbrochenen Krug, sondern auch um zerschlagene Ehre und ein Dorfgefüge, das auf Grund der Geschehnisse ins Wackeln gerät. Richter Adam steht unter Druck und versucht die Dorfleute durch merkwürdige Winkelzüge zu einem für ihn glimpflichen Ausgang zu bewegen. Das unerwartete Erscheinen des Gerichtsrats bringt ihn noch mehr in Bedrängnis und er ist gezwungen an allen Fronten gleichzeitig zu agieren.
Es hat viel Komisches, dabei zuzusehen, wie sich Richter Adam im Gespinst seiner eigenmächtigen und eigenartigen Rechtsprechung verheddert, strauchelt und schließlich zu Fall kommt. Ein noch heute gültiges Verwirrspiel um Macht und Machtmissbrauch.

Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums der Justiz und für Europa Baden-Württemberg und in
Kooperation mit Gerichtsstandorten im Land.

Infos


Dauer: 100 Minuten ohne Pause
Es spielen: Peter Höfermayer, Bernhard Hurm, Kathrin Kestler, Martin Olbertz, Carola Schwelien, Karlheinz Schmitt, Ronja Schweikert, Luca Zahn
Regie: Franz Xaver Ott
Kostüme: Katharina Müller
Regieassistenz: Jakob Heim
Premiere: 09. Mai 2019, Amtsgericht Stuttgart

Infoflyer mit allen Gerichtsterminen (PDF)

Theater im Gericht

Wir spielen Theater an den Gerichtsstandorten der Region. Karten erhalten Sie über das Theater Lindenhof. An manchen Gerichtsstandorten gibt es Karten an der Infotheke. Dies entnehmen Sie bitte dem Infoflyer. An jedem Gerichtsort finden Sie außerdem eine Abendkasse. Diese öffnet 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn. Sie erreichen die Abendkasse mobil unter der Tel. 0157 36187428. Vorbestellte Karten müssen bis spätestens 15 Minuten vor Vorstellungsbeginn abgeholt werden.

Amtsgericht Aalen

Die Vorstellung wurde auf Grund der Corona-Beschränkungen verschoben. Der Ersatztermin ist der 6.Oktober 2020 .

 Sie können Ihre Karten behalten oder stornieren. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an unser
Kartenbüro: karten@theater-lindenhof.de

Neuer Spieltermin: 6.10.2020
Wann: 20 Uhr
Wo: Saal 0.09. im EG
Stuttgarterstraße 9
73430 Aalen
Kartenvorverkauf nur über das Theater Lindenhof.


Pressestimmen

  • "Wer die Geschichte um den Dorfrichter Adam im Gerichtssaal verfolgt, schlüpft unwillkürlich ebenfalls in eine andere Rolle. Er avanciert zum "Prozessbeobachter" und wird dadurch Teil des Ensembles um Regisseur Franz Xaver Ott (...). Wie ein Insekt, das sich in einem Spinnennetz zu verfangen droht, verstrickt sich Richter Adam immer tiefer in einer Sache, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint. Meisterhaft versteht es Bernhard Hurm, sein Winden zum Ausdruck zu bringen; die Qualen, die sich auf dem von Schweißperlen bedeckten Gesicht des Dorfrichters abzeichnen, während ihn die übrigen Beteiligten mit nicht weniger rhetorischem Ausdrucksvermögen immer weiter in die Enge treiben".  (Von Andrea Maute)
    Schwarzwälder Bote, 08.11.2019
  • "Unter dem kritischen Blick des Gerichtsrates Walter (Martin Olbertz) und den gezielten Fragen des Gerichtsschreibers Licht (Karlheinz Schmitt) ist Dorfrichter Adam (Bernhard Hurm) im Stück dazu verdammt, einen Prozess gegen sich selbst zu führen. Umso amüsanter ist es zu beobachten, wie Adam sich um Kopf und Kragen redet, anderen die Schuld in die Schuhe schieben will und sich in seine Lügen verstrickt, während Eves Mutter (Carola Schwelien) und Ruprechts Vater (Peter Höfermayer) geifern und disputieren. Vor allem das Mienenspiel von Gerichtsrat Walter, Schreiber Licht und Richter Adam – während dieser alle Versuche, die Wahrheit zu finden, torpediert – hält die Spannung hoch. Genial ist zudem die sprachliche Doppelbödigkeit des Stücks, etwa beim Schreiber, der seinem Namen entsprechend Licht ins Dunkel bringen will. Um zu erkennen, dass sich vieles aus der Komödie auch heute in einem Prozess abspielen könnte, braucht es die teils modernen Kostüme und Utensilien auf der Bühne gar nicht. Auf der Bühne des Schwurgerichtssaals nimmt das Stück den Zuschauern durch Wortwitz und Symbolik genau das, was sonst viele in Zusammenhang mit einem Gerichtssaal empfinden – Berührungsängste – und macht dabei doch klar, dass an diesem Ort etwas ganz Zentrales passiert: dass Recht gesprochen wird." (Jasmin Cools)
    Schwarzwälder Bote, 30.05.2019