• Einwandfre Manfred Theater Lindenhof

Angriffslustiger Kabarett-Konter eines Verfassungspatrioten

Manfred, gebürtiger Schwabe, betreibt eigentlich eine Bar auf Jamaika. Doch der Weltenbummler wurde angeworben aus der Ferne einen Blick auf Deutschland und seine Verfassung zu werfen. Genauer auf das Grundgesetz. Das wurde am 23. Mai 1949 vom parlamentarischen Rat verabschiedet. Und verkündet, wie ein Evangelium in der Religion. Letztes Jahr feierte das, was als Provisorium gedacht war, 70. Geburtstag. Statt hinter seiner Bar steht Manfred nun also in Stadthallen, Schulen und Vereinen vor Publikum und versucht sich in politischer Bildung. Doch unkommentiert lassen kann und will er die Paragrafen, über die er da spricht, nicht. Er ist ja schon viel rumgekommen und einige Lebenserfahrung hat er auch angesammelt. Eine gute Basis um dem Grundgesetz auf den Grund zu gehen, findet er. Handelt es sich nun also um eine Sternstunde der Demokratie oder ist das alles Gelaber? Was heißt, „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Das klingt, als ob sie nicht angetastet werden könne, auch wenn sie angetastet werden sollte. Und was nützt das schönste Grundgesetz, wenn es noch andere Gesetze gibt, die etwas ganz anderes sagen? Zum Beispiel über die Rechte von Frauen. Oder was bedeutet das eigentlich, wenn es im Grundgesetz heißt: „Eigentum verpflichtet“, wenn 40 % der Menschen in Deutschland gar kein Vermögen haben? Seit seiner Entstehung ist das Grundgesetz etwa 60mal geändert worden. Man könnte annehmen dass das Grundgesetz von Grund auf gründlich ist. Also im Vergleich zu vielen anderen Staaten ist es das auch irgendwie. Aber nicht immer ist das, was recht ist, auch gerecht oder richtig. Zumindest findet das Manfred und deshalb sollte man zumindest mal darüber reden. Oder nicht?

Freuen Sie sich auf den angriffslustigen Kabarett-Konter eines welterfahrenen Verfassungsverteidigers!

„Einwandfrei Manfred“ ist eine Performance, die sich mit den Themen Demokratie und im speziellen mit dem Grundgesetz auseinandersetzt. Die Aufführung ist überall spielbar: als Intervention auf Fortbildungen, in Firmen, Schulen oder auch auf (Kleinkunst-)bühnen. Infos & Terminvereinbarung: Friederike van Dülmen, Tel. 07126 / 92 93 10 oder kbb@theater-lindenhof.de

Es spielt: Stefan Hallmayer

Text: Axel Krauße, Stefan Hallmayer
Regie:
Axel Krauße
Regieassistenz: Bastian Siewert (FSJ)
Premiere: 31. Oktober 2020
Programmheft zum Download Programmheft als PDF

Pressestimmen

  • „Sagen wir es mal so, es gibt zwei Hauptpersonen: Manfred, diesen knitzen schwäbischen Halodri und Selfmademan. Und: Das Grundgesetz – das er sich für seine Aufgabe qua Weiterbildungsschnellbleiche schnell mal drauf geschafft. Sowohl Manfred wie auch das Grundgesetz machen phasenweise Spaß. Dazwischen fühlt man sich immer wieder wie im Geschichtsunterricht, allerdings in einem, den man selbst gern gehabt hätte. Einem Geschichtsunterreicht, der den Finger auf die Wunden des nicht Eingelösten legt, auf all die Tricks, mit denen das Gesetz durch Nichtbefolgung, Auslegung, Hinzufügung ausgetrickst wurde und wird. Axel Krauße hat einige schöne Ideen, ein paar bittere Pillen und Augenöffner für den Zuschauer parat. “
    Schwäbisches Tagblatt, 04.11.2020
  • „In der Scheune des Lindenhof wirbelt Manfred als Solokünstler um seine Strandbar. Wenn dem Geist des Grundgesetzes seiner Meinung nach zu hart zugesetzt wird, zerquetscht er die Limette für den Caipi mit besonderer Inbrunst. Alles in allem ist der von Stefan Hallmayer und Axel Krauße geschriebene Theatermonolog mit dem Untertitel „Angriffslustiger Kabarett-Konter eines Verfassungspatrioten“ kein Stoff fürs Schenkelklopfen. Lohnen wäre ein Besuch einer Aufführung aber allemal.“
    Reutlinger Generalanzeiger, 03.11.2020
  • „Und während er den Zuschauern erklärt, was bei seinen Touristen der bevorzugte Sundowner ist, der Drink zur Abendstunde, dämmert so Manchem, dass da Einiges schieflief mit dem Versuch, das deutsche Grundgesetz mit Leben zu erfüllen und ihm und damit den Menschen, von denen und für die es gemacht wurde, gerecht zu werden. Aber das, so sagt Manfred, während er seine kleine Bar hinter die Bühne schiebt, hätten ja alle gemeinsam dann doch wieder in der eigenen Hand.“
    Schwarzwälder Bote, 02.11.2020