Ein Loblied auf den Übermut und den Tatendrang. Eine Absage an ewige
Wahrheiten. Ein kleines literarisches Exempel über die Fügung und den
Zufall, die beide unverhofft Türen öffnen. Ein Roman über Freundschaft,
Liebe, Sehnsucht und Verheißung.

„Was man verspricht, muss man halten.“ Auch wenn seit dem Versprechen Jahrzehnte schon vorübergegangen sind: versprochen ist versprochen. Das gilt auch für Strafarbeiten.

Charlie sitzt im Flieger nach Teneriffa. Nach über 25 Jahren Schuldienst fühlt er sich reif für die Insel, reif für eine Auszeit. Zum Luftholen, zum Durchatmen.
Zum Zusichkommen. Und um endlich eine Wette einzulösen, eine alte Zusage wahrzumachen. Das glaubt er sich und seinem verstorbenen Freund Simon schuldig zu sein. Sie hatten versprochen als Wiedergutmachung für einen handfesten Betrug einen Roman zu schreiben. So hatte es jedenfalls die Deutschlehrerin verlangt, und so hatten sie es ihr hoch und heilig versprochen.
Freilich, um was genau es in diesem Roman gehen sollte, wusste Charlie längst nicht mehr. Lediglich der vielversprechende Titel stand fest und hat sich so in seinem Gedächtnis festgesetzt: „Die Goldenen Äpfel der Hesperiden“.
Und eben diese Goldenen Äpfel, diese Sehnsuchtsfrüchte, liegen, dem antiken Mythos zufolge, auf den Kanarischen Inseln. Den Inseln der Glückseligen.

„Bei Thomas Vogel bewundere ich diese Verbindung von heiterer Leichtigkeit und
Schwere, im Kunstsinn und in der Philosophie.“

Sigrid Damm

„Das ist Thomas Vogel: ein schelmischer Ton, die Lebendigkeit gesprochener Sprache.“

Johanna Walser

 

Infos

Pressestimmen

  • „Dieses Stück könnte man sich auch auf den großen Bühnen in Deutschland vorstellen – hätten die einen Berthold Biesinger und Franz Xaver Ott. Die beiden Lindenhof-Urgesteine machen unter der ausgefeilten Regie von Siegfried Bühr die Geschichte der beiden schwäbischen Monteure, die hoch oben in der Windparkgondel fest sitzen, zu einem fast eineinhalbstündigen, irrwitzig-absurden Parforceritt durch die Moderne. Da kommt fast alles zur Sprache, was der interessierte Zuschauer je in den inflationär häufig gewordenen Talkshows der Republik, diversen politischen Satiren oder den Nachrichten schon mal gelesen und gehört hat. Susanne Hinkelbeins Stück hat durchaus dadaistische Züge, was zur Kritik an der Moderne und ihrer Schnelllebigkeit passt. Tiefgang hat das Ganze auch durch den Wiedererkennungseffekt, den so manche, wenn auch skurril-gesteigerte Szene, beim Zuschauer hervorruft. Denn der kann assoziieren was er will. Und deshalb steckt so viel drin, in diesem Stück. Freier und besser kann die Kunst nicht sein.“
    Erika Rapthel-Kieser, Schwarzwälder Bote, 21.01.2017
  • „Hervorragend gespielt von Biesinger und Ott: das Unbehagen, das allmähliche Erkennen, der Klemme, in der sie stecken, die Ausbrücke von Wut und Verzweiflung. Erst langsam entdecken die beiden Zauberlehrelinge wider Willen, dass dieses Windrad etwas anderes ist als eine gewöhnliche Energieanlage. Es ist eine Weltmaschine, ein Apparat, der offenbar alles nur Erdenkliche erzeugen oder herbeiführen kann. Eine Herrliche Parabel auf komplexe Systeme und die Unfähigkeit des Individuums sie – und sich selbst – zu kontrollieren. Über eine Stunde dauert das witzig-abstruse Stück. Dabei trägt die zugrunde liegende Idee bis zum Schluss, die Spannung und das Vergnügen bleiben bis zuletzt erhalten, auch wenn „nur“ zwei Männer und ein piepsender, blinkender Apparat auf der Bühne agieren.“    
    Matthias Badura, Hohenzollerische Zeitung, 21.01.2017
  • Die Melchinger Premiere von Franz Xaver Otts Stück "Hitlers Tagebuchschreiber" am Theater Lindenhof ließ die Zuschauer immer wieder hin- und hergerissen sein zwischen Gekicher und Gänsehaut.[...] Marc von Henning weiß, dass er sich auf das schauspielerische Können der Lindenhof-Akteure verlassen kann. Das erlaubt ihm, die Charaktere scharf zu zeichnen, ja zu überzeichnen. Herrlich Linda Schlepps, die die britische Zeitungsfrau als kaugummikauende Post-Punk-Göre mit Gotik-Schmuck und Lisbeth-Salander-Charme gibt, während eine sächselnde Kathrin Kestler glaubhaft die Kujau-Lebensgefährtin darstellt, die ihrem "Conny" alles nachsieht und nur ein bisschen schmollt über acht Monate auf Bewährung.[...] Das alles endet in einem fulminanten Danse Macabre. Der dem Tod geweihte Kujau sitzt in Gefängniskleidung am Bühnenrand und blättert, umringt von Skeletten, die Hitler-Masken tragen, in den Kladden, derweil eines der Knochengerüste munter zu Charleston-Klängen einen Revuetanz vollführt.  
    SCHWARZWÄLDER BOTE, 28.10.2016
  • Bernhard Hurm [...] spielt Kujau als einen schlitzohrigen Volkshelden, der das Establishment mit einem Augenzwinkern bloßstellt. [...] Regisseur von Henning stellt die Wahrheit in ihrer ganzen Brüchigkeit aus. »Fälschen«, sagt er, »ist ein Kernstück im Leben«. Dazu passt, dass er Kujau samt Kumpanen live auf der Bühne spielen lässt und zugleich als Video auf eine Leinwand projiziert. Die mediale Inszenierung verdoppelt die Wirklichkeit und weckt Zweifel, ob das Abbild das Urbild auch identisch widerspiegelt.  
    REUTLINGER GENERALANZEIGER, 28.10.2016
  • "Extrem verschroben, doch sehr populär. Haut rein. Hat alles, was ein Publikumshit braucht."
    Schwäbisches Tagblatt
  • "Sie sind ein musikalisches Sondereinsatzkommando für alle Fälle: Ben E. Fiz, Werni Sasch, Sylvester Gala und Tom Bola. Die fantastischen Vier von der Alb (...) versetzen das Publikum mit ihrem minimal musikalischen, dafür umso größeren närrischen Einsatz in Ekstase."
    Hohenzollerische Zeitung

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