Über Lisbeth Oestreicher und Ljuba Monastirskaja
Vortrag (mit Bildern) von Irene Scherer, Vorsitzende des Löwenstein-Forschungsvereins e.V.
Lisbeth Oestreicher und Ljuba Monastirskaja treffen sich Mitte 1925 im Bauhaus Dessau, besuchen die dortige „Webereiklasse“, studieren u.a. bei Josef Albers, Wassily Kandinsky und Paul Klee und werden schließlich Freundinnen. Ende der 1920er Jahre arbeiten sie in der Löwenstein’schen Pausa. Ljuba Monastirskaja wurde schließlich, nachdem sie ihr Bauhaus-Diplom erhalten hatte, von 1930 bis 1932 Gesamtleiterin des Weberei-Entwurfsbüros. Lisbeth Oestreicher berichtet rückblickend in einem Interview: „damals arbeitete ich auch in der baumwollfabrik ‚mechanische weberei pausa‘ in mössingen zusammen mit meiner freundin ljuba monastirskaja. Dies war unser wunsch und wir waren froh, daß es uns gelungen war.“ Nach Erhalt ihres Bauhaus-Diploms legte sie 1930 zunächst ihre Gesellenprüfung vor der Handwerkskammer ab, danach leitete sie zwei Jahre lang die Bauhaus-Färberei.
Beide Biographien spiegeln die Zeitläufte nach dem Ersten Weltkrieg bis zur Machtübergabe an die Nationalsozialisten wider. Wodurch wurden diese Bauhaus-Schülerinnen und -Designerinnen geprägt? Wie war es am Bauhaus in den Jahren 1925 bis zur Auflösung? Wie verliefen die Lebensläufe dieser Frauen nach dem Ende des Bauhauses? Was konnten die Untersuchungen des Löwenstein-Forschungsvereins e.V. bisher auffinden? – Ein Abend voller Respekt für die Leistungen der jungen Frauen. Ein Abend auch der Ermutigung.
Eine Veranstaltung des Löwenstein-Forschungsvereins e.V. in Kooperation mit ART Mössingen und der Hans-Mayer-Gesellschaft. Gefördert von der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg.
Wann: Mittwoch 5.6.2019, 20.00 Uhr
Wo: Veranstaltungsraum Pausa Tonnenhalle
Eintritt frei
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bunds im Fonds Bauhaus heute.