Das Theater Lindenhof begeistert in der Bundschuhhalle in Herdwangen mit dem Stück „Wenn nicht heut, wann dann“. Der Bauernkrieg vor 500 Jahren wird auf der Bühne lebendig. Das Stück erweitert das Geschehen folgerichtig um die theologische Auseinandersetzung. Zur Sprache kommt die doppelzüngige Rolle, die Reformator Martin Luther beim Bauernkrieg spielte. Für die Kriegspartei des Schwäbischen Bundes in Gestalt des Söldnerführers Trucheß von Waldburg alias „Bauernjörg“, grandios verkörpert von Rino Hosennen, war die Einlassung des Reformators die Rechtfertigung, um den Aufstand blutig niederzuschlage, viele tausend Bauern umzubringen und zu plündern. Mehr als 3000 Dörfer soll der Bauernjörg während des fünfmonatigen Feldzugs geplündert und rund 100.000 Bauern getötet haben, informierte die Pfeifferlies, die das Geschehen als Chronistin kommentierte, die Besucher, die sich dann von den Plätzen erhoben, um dem zehnköpfigen Ensemble des Lindenhof-Theaters mit Standing Ovations für eine grandiose Darstellung zu danken. (Siegfried Volk)