Tatsächlich ist es ja eher eine zeitlose Typenkomödie. Der sonderbar gewordene Alte, zwei die einander nicht wollen, aber heiraten sollen, Menschen die einander gut kennen, aber so tun müssen, als kennten sie sich nicht, einer der den anderen hereinlegen wird, der Niedere, der eine Zeitlang den Reichen spielen darf – und vielleicht ist er am Ende sogar der Reiche: Lauter Versatzstücke, die man aus zig anderen Stücken kennt. Franz Ott hat es mit seiner Fassung deftig Schwäbisch akzentuiert. Für den Dialektforscher eine Goldgrube. Und alle, auch die Nicht-Schwaben im Ensemble, haben es sich draufgeschafft. Als Zuschauer goutiert man diesen rauen, gewalttätigen Umgangston schwäbischer Redewendungen fast wie Comedy, schaut sich das verschlagene Landleben mit dem gleichen exotisch-nostalgischen Gestus an, mit dem man um die Weihnachtszeit „Die Feuerzangenbowle“ guckt. (…) Natürlich ist es auch diesmal ein Fest, mit Applausgetrampel eines Publikums, das im Durchschnitt im Großvateralter ist. Die Tür auf der Bühne zitiert den „Entaklemmer“. Der Großvater soll der Nachfolgeabräumer werden. Doch, das könnte klappen. (Peter Ertle)