Regisseur Christoph Biermeier und Dramaturg Georg Kistner haben eine Fassung erstellt, die den Schauspielerinnen und Schauspielern kaum eine Verschnaufpause gönnt. Und dem Publikum viel Grund zum Lachen gibt. Viel Raum nimmt das Spiel im Spiel der Handwerker ein, die die Tragödie „Pyramus und Thisbe“ einstudieren. Es ist alles da, was eine deftige Komödie ausmacht: Wortwitz (Franz Xaver Ott als Blasebalgflicker Franz Flaut fürchtet an einer Stelle, dass das ganze Stück „uriniert“ ist), grotesk-komische Gags auch der körperlichen Art, hoher Anspruch und tiefer Fall. Auch jede Menge linkische Liebenswürdigkeit. Zu den Besonderheiten der Inszenierung zählt auch, dass die von Marie-Agnes Lumpp beziehungsweise dem Kesselflicker Tom Schnauz im Spiel im Spiel verkörperte Mauer ihren Text schwäbisch rappt und am Ende Sirtaki getanzt wird – die Handlung ist schließlich in Griechenland angesiedelt. Doch getanzt wird nicht irgendwie, sondern im Einhorn-Kostüm. Da ist der letzte Hauch von Poesie längst dem prallen Spaß gewichen. Thomas Unruhs Musik hat das rund zwei Stunden dauernde Stück wunderbar gegliedert, ihm mit Percussion-Einlagen der Darstellerinnen und Darsteller, mit Balkan-Beats oder auch indischem Instrumentarium Drive und Atmosphäre verliehen. (Christoph Ströhle)