„’Das Spiel vom Sterben eines reichen Mannes‘ ist zum ähnlich jämmerlichen Ende eines coolen Investors und Spekulanten geworden. Der Rhythmus schlägt anderthalb Stunden durch bis auf ein paar jähe Stillstände. Als Herzschlag-Beat kommt er von den DJ’s Julia Koch und Samuel Kübler oberhalb der völlig kargen hölzernen Bühne mit rotem Vorhang, vor der sich der Regisseur einen Laufsteg nach vorn zimmern ließ, sonst nichts.

Im Glanz ihres eleganten Kostüms entwickelt Linda Schlepps als Buhlschaft Tod nicht nur Strahlkraft, sondern auch eine Intensität, die sie von der Allegorie zur Figur aus Fleisch und Blut macht. Als sie zur finalen faustischen Wette hin dem sterbenden Jedermann aufträgt, er solle „a schene Leich abgebba“ wird der Spagat klar, den das literarisch-schwäbische Volkstheater Lindenhof da macht zum steil allegorischen Welttheater und zum hohen Hoffmannsthal Ton hin, der noch konterkariert wird duch das Fegefeuer der antikapitalistisch angeschärften Sprache des Bearbeiters Fedinand Schmalz, wie sie Berthold Biesinger deklamiert „Geld zeugt Zeit. Das Geld fickt für dich!“ (Martin Bernklau)