Lutz Hübner und Sarah Nemitz haben mit „Furor“ ein packendes Kammerspiel geschrieben, in dem Konflikte eskalieren und das in den Fokus genommene Objekt der eigenen Wut immer größer gefasst wird. Es ist beängstigend zu sehen, wie Franz Xaver Ott als Vertreter des Establishments und Luca Zahn als unterbezahlter Paketbote Jerome einander abchecken, mit Überheblicheit, Missgunst und Verachtung überziehen. Hier reden zwei Männer Tacheles miteinander, kommen Vorurteile auf den Tisch, die den Menschen dahinter fast völlig zum Verschwinden bringen. Thomas Unruhs Musik sorgt subtil für Unbehagen. Regisseurin und Ausstatterin Claudia Rüll Calame-Rosset inszeniert „Furor“ als großartiges Schauspieltheater, erschreckend intensiv und realistisch (…).