„Die Schwaben wussten schon immer, dass im Orgeln ihrer Nasale und im Brodeln ihrer Konsonanten eine tiefere Wahrheit verborgen liegt. Diese herauszukitzeln, war von Anfang an eine Kernkompetenz der Lindenhöfler. Bernhard Hurm und Uwe Zellmer haben diese Kunst als Duo zum Kult erhoben. Später waren Hurm und Berthold Biesinger die pointenstarken Pfadfinder durch den Dschungel des Südwestidioms. (..) Es blieben wenige Augen trocken bei der Premiere am Samstagabend in der Melchinger Theaterscheuer. Nicht nur die T-Shirts sind knallfarbig – grün für Biesinger alias Joseph, Pink für Hurm alias Robert. Auch sonst ist das Programm in der szenischen Einrichtung von Gerd Plankenhorn witzig, bunt, skurril. Das Alberne und das Tiefsinnige sind dabei oft zwei Seiten derselben Medaille. Genau dafür sind die Spitzfindigkeiten des schwäbischen Dialekts der richtige Türöffner. (…) Schwäbisch kann auch eine ganz eigene Poesie entfalten. Oder garstig satirisch sein. Die beiden Mimen geben alles, um Witz und Sprachkomik des Schwabentums zu entfalten. Bis hin zur akrobatischen Yoga-Übung auf dem Wirtshaushocker. Die Texte, Lieder und Szenen von Sebastian Blau bis Walle Sayer, von Helmut Pfisterer bis Uli Keuler, Manfred Hepperle, Peter Schlack und Andrea Noll – sie wirken frischer denn je.  (Armin Knauer)