Die gestreamte 70 Minuten lange Fassung zeigte in schneller Schnittfolge packendes Erzähltheater. Nathtlos sprach eine der Akteurinnen weiter, sobald ein anderer aufgehört hatte, und nahm die Zuschauerinnen und Zuschauer mit in die eigene Erlebniswelt. Erst nachdem der thetearabend weit fortgeschritten war, erkannte man- über die Figur des skrupellosen Fleischindustriellen Carsten Osterhannes hinaus, an dem sich alle abarbeiten – dass alle drei Schilderungen miteinander verbunden sind. Eindrücklich ist Kestlers Spiel. Mit der von ihr dargestellten Figur wundert man sich als Zuschauer, dass in einem zivilisierten Land wie Deutschland offebnbar über menschen- und tierverachtende Ausbeutung, wie sie Stück geschildert wird, hinweggesehen wird. Dicht, intensiv führt das Stück drei miteinander verflochtene Schicksale vor die Augen. Das Tempo ist durch die raschen Wechsel der Erzählperspektive hoch. Eindrücklich ist, dass vor allem die Menschen mit ihren Ängsten und Sorgen im Mittelpunkt stehen. [Besprechung der digitalen Voraufführung] (Christoph Ströhle)