Regisseur Christof Küster versucht in seiner selbst erstellten Drei-Personen-Fassung möglichst viel vom Roman-Charakter zu erhalten. Reinhard Froboess und Kathrin Kestler spielen nicht nur all die Figuren, denen Oliver Moumouris als Walter Faber auf seiner Reise zur Erkenntnis begegnet, sondern hüpfen auch in die Erzählerrolle. Küster lässt die drei Darsteller auf einer fast leeren Bühne agieren. Nur eine Reihe beweglicher Stahlrahmen mit Plexiglasscheiben erlaubt immer neue Gliederungen des Raums. Sie verbildlichen auch das Technoide von Fabers Weltsicht und stehen gleichzeitig für eine (Durch-)Blick auf ein Dahinter. Video-Ebene, Erzähler-Kommentare und Hintergrundmusik verbinden die puren Szenen in einen süffigen Strom des Erzählens. Amüsant, ironisch und oft geradezu leichtfüßig wogt das Geschehen dahin – bis es umso heftiger ins Tragische kippt. Eine spannende und überzeugende Umsetzung dieser Reise in die Desillusionierung.