„Ein auch nur annähernd vergleichbares Bühnenbild ward bislang nicht gesehen: Wir blicken ins Innere eines Windrads in 100 Meter Höhe. Franz Xaver Ott als großtönendes Gscheiderle mit nix dahinter, Berthold Biesinger als armes Würstchen – beide Schauspieler glänzend aufgelegt. Und da im technisch-theoretischen Trockenkurskauderwelsch der beiden Termini der Medizin, der Wirtschaftswissenschaften und des Maschinenbaus sich unentwirrbar gegenseitig durchdingen, wird schnell klar: Dieses Windrad steht für mehr. Konsequenterweise macht der eine den anderen nicht nur für das niederschmetternde Ergebnis der Reparatur, sondern gleich für alle Übel der Welt verantwortlich, von der Klimaerwärmung bis zum Syrienkrieg. Was noch wie ein Gag klingt, bekommt wenig später eine so absurd-philosophische wie ernstgemeinte Dimension. Nicht der Wind lässt hier das Windrad laufen, sondern umgekehrt, das nun endlich laufende Windrad macht erste den Wind. Eine schönere und schrägere Parabel dafür, dass der Mensch (und sein verlängerter Arm Maschine) seine Welt zu großen Teilen erst erschafft, ist kaum denkbar. Die Clownerie endet in einer Warndystopie. Ein Ende, so hart und Genregemütlichkeit zerstörend, wie es die Welt um uns herum derzeit verlangt.“