Man wagt es kaum auszusprechen, doch das Bühnenstück schöpft die Konflikte, Schicksale, die Problematik und die Charaktere der Erzählung viel, viel tiefer aus, zeichnet sie viel schärfer als das Film-Original. Wer zu jung war, um zu erleben, wie im Bereich der Zollernalb eine ganze Branche (Textil) und über 100 000 Arbeitsplätze innerhalb weniger Jahre verdampften, der bekommt diese Epoche als tragikomisches Paradebeispiel im „Global Player“ vor Augen geführt. Zur Anschaulichkeit trägt bei, dass Bernhard Hurm lange nicht mehr so glänzend agierte wie in der Darstellung des Patriarchen Paul Bogenschütz (…). Man hatte am Samstag das Gefühl mitten im echten Leben zu sitzen, an Wirklichkeitsnähe übertrafen die Darstellungen sogar den Film. Diese Echtheit erstreckt sich nicht zuletzt auf die in der Geschichte verwobenen Kriegstraumata des Seniorchefs Paul Bogenschütz. Insgesamt ist damit ein großes Zeitbild entstanden: vom Wiederaufbau zum Strukturwandel der 80er bis heute. Beeindruckend imponierend.  (Von Matthias Badura)