Was immer der österreichischen Vorlage ihren dauerhaften Erfolg auf deutsch-sprachigen Bühnen beschert haben mag, ob es ein gewisser Witz war oder der komödiantische Reiz der Verwechslung: Haus-Autor Franz Xaver Ott – der in der Rolle des hinterhältig-habgierigen Bauern und Rosshändlers (bei Hamik gefährlich nah am judenfeindlichen Klischee) Haslinger auch selber mitspielt – hat mit seiner Fassung ein Meisterstück abgeliefert, das nicht nur in seinen Pointen und seinem intelligent-geistreichen Wortwitz glänzt und funkelt, sondern auch die unglaublichen Tiefen und Valeurs des Dialekts auslotet – worin Ott der Messlatte eines Thaddäus Troll in nichts nachsteht. So etwas Authentisches, ob Autor oder Sprecher, kriegt nur ein eingeborener Schwabe hin. […] Die Pointen und ihr Timing sitzen immer besser, das Publikum lacht sich von Szene zu Szene warm, nicht nur bei den unerschöpflichen Boshaftigkeiten und der hintergründigen Klugheit und Weisheit des Dialekts, in denen der Autor aus dem Vollen schöpft. Nicht auf Slapstick setzt diese Comedy, sondern auf den Schalk und Witz der Sprache, des Schwäbischen. Das Absurde und schlecht Konstruierte der Hamik-Handlung tritt immer mehr in den Hintergrund, bis es ganz vergessen scheint und gar nicht mehr stört. Das Publikum auf der fast ausverkauften Scheunen-Tribüne feierte den Schwank dann auch ausdauernd als hinreißende Dialekt-Comedy von feinster Ausgestaltung. (Martin Bernklau)

 

Lindenhof – Zurück aufs Land