Was Ott zeigt, ist eine große schauspielerische Leistung. Die Texte, die er zusammengestellt hat, sind umfangreich, von unterschiedlichen Ebenen und Anachronismen durchzogen. Er trägt sie alleine vor, spielt ein Solo von anderthalb Stunden, das überaus evokativ ist, eintaucht in die textgewordene Seele eines Außenseiters. Das seine Hoffnungen, Ängste, Träume artikuliert. Ott zeichnet das Bild eines Mannes vom Land, der sich, ohne über große Perspektiven zu verfügen, mit sanftem Starrsinn gegen eine viel starrere Welt auflehnte. Und der sich die Perspektive schließlich selbst schuf, indem er sich im Geiste über diese Welt erhob. Thomas Maos als Bühnenmusiker beginnt das Spiel zu begleiten, setzt leise schwebende Klangflächen in den Raum… Es gibt harsche und humoristische Einsätze dieser Musik, Momente in denen Ott und Maos in einen Dialog zu treten scheinen. Manchmal klingt, was Maos spielt. Sakral, manchmal nach Idyll, manchmal bedrohlich. (Thomas Morawitzky)