Ott verbindet die kämpferischen Bauernhaufen der Historie mit dem Schwank von den tölpelhaften „Sieben Schwaben“ aus den Märchen der Gebrüder Grimm und bringt so ein humoristisches Element in die Tragödie.(…) Die geschichtliche Wirklichkeit mag verwirrender gewesen sein. Aber Franz Xaver Otts sorgsam recherchiertes Lehrstück klärt die Fronten sehr übersichtlich, sozusagen brechtisch, vielleicht um den Preis einer fast schematischen Vereinfachung. Er befleißigt sich einer Art stilisierten, heutigen Ohren noch gut verständlichen Luther-Deutschs, rhythmisiert und reimt und fasst die Thesen, Artikel und Argumente griffig zu Liedern Gedichten und Parolen zusammen. Einen besonderen Blick hat das Stück für die Frauen und ihre Rollen, ihre Bedeutung im Geschehen – von der Äbtissin oder Bäurin bis zur Marketenderin und dem Flintenweib. (…) Die Musik (Julia Klomfaß) untermalt ganz heutig mit coolem minimalistischen E-Gitarren-Sound (…). Online abrufbar: https://cul-tu-re.de/naturtheater-der-bauernkrieg-vom-lindenhof/(Martin Bernklau)