Von Marc von Henning

Stellen Sie sich vor, Linda Schlepps und Oliver Moumouris möchten zwei Geschichten mit Ihnen teilen, die ihre Mütter ihnen einmal erzählt haben, als sie noch zuhause wohnten. Lindas Mutter arbeitete lange Zeit als Stenotypistin bei der Polizei in Loudeác, an der Westküste Frankreichs. Ihre Geschichte handelt von einem scheinbar gewöhnlichen Verhör, das nach und nach immer absurdere Wendungen nahm. Olivers Mutter war Lektorin bei einem Poetikverlag in Wien und brachte hin und wie-der abgelehnte Manuskripte mit nach Hause. Er hat sich bis jetzt noch nicht ent-schieden, welche der vielen unveröffentlichten Gedichte, die sie nach dem Abendbrot vorlas, er uns darbieten will. Eins z.B. handelt von einem Bauchredner, der um seine Puppe trauerte, die auf der Bühne während ihrer Nummer gestorben war, ein anderes von zwei frisch Verliebten, die sich auf einer Zugreise immer fremder wurden, bis sie einander nicht mehr erkannten, ein Drittes von der schlichten Erkenntnis, dass es wohl nichts gibt auf der Welt, das nicht zwei Seiten hat. Und jetzt stellen Sie sich vor, Marc von Henning war nicht ganz unbeteiligt an der ganzen Sache. Es sind nur Regeln die wir brechen. Ein Theaterabend, der Sie womöglich nicht unberührt zurück lässt.

Infos

Stück, Regie und Ausstattung: Marc von Henning

Pressestimmen

  • Ein bisschen Philemon und Baucis, ein bisschen Beckett.
    Schwäbisches Tagblatt vom 24.2.15
  • Oliver Moumouris' Greis sucht nämlich immer, wenn's ans Heiraten geht, vergeblich seine Ringe. Als er sie endlich endlich findet, ist es schon zu spät: Seine große Liebe ist tot. Also: Iss' den Nachtisch, bevor's zu spät ist. Während das Publikum noch im Geiste nach den Zusammenhängen sucht, klatscht es schon mal lange Beifall.
    Hohenzoller Zeitung vom 20.2.15
  • Am Ende bleiben beide Geschichten unverknüpft nebeneinanderstehen. Zwei theatralische Annäherungen an die Frage, wo beginnt Realität und wo endet Fiktion. Zwei Fingerübungen in Sachen Wahrnehmung.
    Reutlinger Generalanzeiger vom 20.2.15
  • Was der Kult-Regisseur Marc von Henning mit der jüngsten Premiere im Theater Lindenhof Melchingen präsentierte, war ein Sahnestückchen der darstellenden Kunst und geht nur mit herausragenden Schauspielern. Es ist ein leiser Abend, der von großen Gefühlen erzählt. Nachgespielt werden atmosphärisch dicht zwei Geschichten.
    Schwarzwälder Bote vom 20.2.15