Und so haben wir es bei „Marlene in Hollywood“ schauspielerisch und vom Genre, der Form her, mit einer netten, manchmal komischen, überaus charmanten Bauernmalerei zu tun, die vom Stückinhalt her wiederum eine Dietrich-Doku mit den Mitteln des Theaters ist. Hier ist sie, ist das Stück, so gut, dass es getrost allen Schulklassen empfohlen werden sollte. Denn es steckt alles drin, die politischen Umstände in Deutschland, die massenhafte Emigration in die USA, die Lebensstationen, Liebschaften und schauspielerische Entwicklung der Dietrich. Mit der queeren Thematik und dem ersten Kuss zwischen zwei Frauen in einem Hollywoodfilm ist man sowieso absolut en vogue. […] Mit manch eingeblendeter Original-Filmszene, Filmplakaten (manches stellen sie fast nach) und etlichen Songs gewinnt man zusätzlich dokumentarischen und revuehaften Charakter, die Zutaten für einen erfolgreichen Abend stimmen also. (Peter Ertle)