Gefühlig präsentieren sich die „Schwabologen“ Berthold Biesinger und Bernhard Hurm, als sie sich in der zweiten Folge ihrer „Spätzle mit Soß“-Kleinkunst-Sause freuen: „Gut, wieder hier zu sein“ und wenn sie einmal mehr den Schwaben hinterfragen, mit Liedern und Lyrik von Hannes Wader, Sebastian Blau bis Manfred Hepperle. Unter der Regie von Boris Rosenberger geht es dabei zurück bis zu den Ursprüngen des Seins, als sich beim Urknall jede Menge Spätzlesmehl, Karfoffelschnitz und Kehrwochenstaub zu einem Klumpen altbackener Materie formte: Der Schwabe. […] Bernhard Hurm präsentiert sich in allen Lebens-, Gedichts- und Gemütslagen abwechselnd emsig, störrisch oder verzweifelt. Oft auch alles gleichzeitig, während Berthold Biesinger lieber ganz bodenständig tief ins Glas schaut und darüber sinniert, ob die Welt nicht besser wäre, wenn man Kaffee, Cola und Pepsi nicht „eigschleppt“ hätt. Die zwei Bruddler machen nämlich auch Kapitalismus- und Konsumkritik. […] In einer Show, die eher poetisch dezent als mit großen Schenkelklopfern daherkommt. Aber am Ende noch richtig in Schung gerät, wenn die beiden Spätzlesexperten als „Die Fantastischen Zwei“ noch einen wunderschönen Rap hinlegen: „Wo ischs am Schennschde? Dohanne!“ Da grölt sogar das Publikum ein wenig mit. (Kathrin Kipp)